„Parteilos und doch parteiisch“ Werbeartikel als unerlässliche Wahlhelfer der Parteien

 

 

 

Düsseldorf. Angela Merkel (CDU) nutzt sie, Horst Seehofer (CDU/CSU) auch. Guido Westerwelle (FDP) erst Recht und ebenso Frank-Walter Steinmeier (SPD) kommt nicht ohne aus: Werbeartikel. Sie sind parteilos und doch parteiisch. Sie ebnen den Parteien den Weg zum Wähler. Wenn Millionen Bürger am 27. September zu den Wahlurnen pilgern, dann werden durch diese gegenständliche Werbung Entscheidungshilfen für das Kreuzchen an der richtigen Stelle gegeben. Vor der Wahl, im Straßenwahlkampf, bei Kundgebungen oder zu Redeschlachten in Bierzelten und Festsälen wird den Wählern etwas an die Hand gegeben, dass sie mit nach Hause nehmen und je nach Nutzen bis zum Tag der Entscheidung auf sich wirken lassen können. So nah war ein Politiker de Wähler noch nie.

Hans-Joachim Evers, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Werbeartikel-Berater und –Großhändler (bwg) weist auf eine spezielle Ambivalenz hin: „Auf der einen Seite soll durch Slogans das Profil der Partei als Ganzes vermittelt werden. Gleichzeitig muss aber auch die Persönlichkeit der einzelnen Kandidaten vor Ort klar sein. Werbeartikel sind so flexibel, dass beide Interessen erfüllt werden. Das ist bei Werbespots im Fernsehen nicht möglich und im Hörfunk alleine aufgrund der Kostensituation nur bedingt erschwinglich. Werbeartikel sind preisgünstig, auch in kleinen Stückzahlen produzierbar. Sie bieten oft einen hohen Nutzwert mit der Möglichkeit, mehr als eine Werbeaussage zu transportieren. Für den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2009 stehen den fünf größten Parteien (CDU, CSU, SPD, FDP, Grüne, Linke) nach Medienberichten insgesamt 62 Millionen Euro zur Verfügung. Nach Schätzungen von Branchenexperten investieren die Parteien davon rund vier Millionen Euro in die dreidimensionalen Werbeträger. „Eine gute Geldanlage“, weiß Hans-Joachim Evers: „Im Endspurt um die Gunst der Wähler ist Differenzierung nötig. Abgrenzung und Profilschärfung sind gefragt. Dazu muss aber die Basis gegeben sein. Ohne hohen Wiedererkennungswert lassen sich potenzielle Wähler, vor allem Erstwähler, nicht ansprechen. Deshalb kommen besonders die Kandidaten der Parteien an klassischen Werbeartikel nicht vorbei. Mit ihnen können sie und ihre Parteien ihre politischen Inhalte buchstäblich handfest und erlebbar vermitteln.“

Dazu zählen Luftballons, Kugelschreiber, Gummibärchen, Fähnchen und T-Shirts, alles in den Farben der Parteien. An Kinder und Jugendliche, Multiplikatoren auf der Straße geben Wahlhelfer und Kandidaten am liebsten Werbeartikel, die den Namen der Parteien weit hin sichtbar transportieren. Während personalisierte Werbeartikel für Wahlberechtigte eher nützliche und für den privaten Gebrauch gedachte Gegenstände sind, die meist mit einem Gespräch verbunden sind oder mit einem „Hallo ich bin der Kandidat“ den Besitzer wechseln. Immer mehr an Bedeutung gewinnen Werbeartikel für ältere Menschen.

Zum millionenfachen Versand von Werbeartikeln unterhalten die Parteien leistungsfähige Internet-Plattformen. Die Bedeutung des Werbeartikels wird bei den Parteien so hoch eingeschätzt, dass sich hierum eigene Abteilungen kümmern, bzw. das Geschäft an einen Dienstleister vergeben, der sich an strenge Richtlinien halten muss. Bei der SPD beispielsweise steht den Genossinnen und Genossen die Domän www.spd-shop.de oder www.imageshop.de zur Verfügung. Und das schon seit 1998, wo man zuletzt auf die Regierungsbank kam. Über 100 Produkte in verschiedenen Ausführungen sind exakt gelistet.

Bei der CDU können Interessierte auch im Internet surfen. Der e-shop unter www.cdu-shop.de ist prallgefüllt. Neben den preiswerten Streuartikeln finden sich zahlreiche hochwertige Artikel im Sortiment.

Die Freien Demokraten (www.fpd-shop.de) setzen neben Büroartikel, die der Mittelstand im Alltagsgeschäft gut gebrauchen kann, besonders auf Textilien. Die Auswahl und Gestaltung der personalisierten Werbeartikel für die Kandidaten wird immer häufiger mit professionellen Werbeartikelberatern vor Ort getroffen. Da die Parteizentralen oft nur das Ganze im Auge haben und der Weg zum Kandidaten, zur Basis, oft sehr weit ist, sind Wahlen eine gute Chance, die Kompetenz und das Branchen-Know-How auch den politisch Verantwortlichen zu demonstrieren.“

Wenn nach dem 27. September 2009 Plakate eingerollt, Fernsehspots vergessen und Zeitungsartikel weggeworfen werden, bleibt das Werbemedium „Werbeartikel“ in den Händen und im Gedächtnis der Wähler – vielleicht bis zur nächsten Wahl. Wenn dann noch der Werbeartikel sein Nutzenversprechen eingehalten hat, ist er vielleicht glaubwürdiger als mancher Politiker. Sicher werden Koalition wie Opposition auch zur nächsten Wahl wieder Werbeartikel einsetzen, denn sie wissen: Werbeartikel sind unerlässliche Wahlhelfer – so wie sie für ein Unternehmen unerlässliche Werbe-Maßnahmen sind!

Quelle: bwg